Allgemeines zu psychoanalytischen Behandlungsmethoden
Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse, verdanken wir die Erkenntnis, dass unbewusste Prozesse wesentlich unser Erleben, Denken und Fühlen beeinflussen und zu Konflikten führen können, die uns krank oder seelisch labil machen. Sie äußern sich zum Beispiel in Ängsten, körperlichen Beschwerden, Zwängen, Beziehungsstörungen und anderen Symptomen, die uns und den uns nahen Menschen Leiden verursachen.
In der Therapie geht es darum, Unbewusstes bewusst zu machen, d.h. sich selbst besser und auch anders kennen zu lernen, um sich letztlich nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen verändern zu können. Mehr Bewusstheit über sich selbst und über die eigenen, bislang unterdrückten Vorstellungen und Gefühle zu erlangen, hat eine befreiende Wirkung. Damit ist nicht nur ein Freiwerden von Symptomen gemeint, sondern eine Freiheit, die es erlaubt, sich selbst und seine Beziehungen zu anderen autonomer und befriedigender zu gestalten und seine Genuss- und Leistungsfähigkeit zu stärken.
Setting
Nach etwa zwei bis vier Vorgesprächen wird das Setting in Übereinstimmung mit Patientin*innen festgelegt. Eine Einheit dauert 50 Minuten.
Psychoanalytische Einzelpsychotherapie (ein- oder zweimal in der Woche, im Sitzen)
Hier geht es vorwiegend darum, die Faktoren, die das aktuelle persönliche Leiden verursachen, zu klären, zu verstehen und zu verändern. Im Vordergrund stehen abgrenzbare Konfliktfelder und Belastungen.
Psychoanalyse (im Liegen, üblicherweise mindestens dreimal in der Woche)
„Ich will keine Überzeugungen erwecken – ich will Anregungen geben und Vorurteile erschüttern … Wir verlangen nicht einmal von unseren Patienten, daß sie eine Überzeugung oder Anhängerschaft an die Psychoanalyse mitbringen. Das macht sie uns oft verdächtig. Eine wohlwollende Skepsis ist uns die erwünschteste Einstellung bei ihnen.“ (S. Freud, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, 1914).
Die klassische Psychoanalyse braucht Zeit, sie dauert oft mehrere Jahre und hat eine tiefgreifende Änderung der Persönlichkeit zum Ziel. Die Behandlung erfordert die Bereitschaft, sich mit der persönlichen lebensgeschichtlichen Vergangenheit genauer auseinanderzusetzen, sich diese auch anzueignen, um gegenwärtige und zukünftige Probleme besser verstehen und kreativer bewältigen zu können. Die eigenen Träume, Assoziationen und das freie Sprechen auf der Couch spielen innerhalb der therapeutischen Beziehung, die maßgeblich für jede Veränderung ist, eine große Rolle.
Paartherapie
In der psychoanalytischen Paartherapie geht es darum, die unbewussten Mechanismen, die zu Konflikten, Krisen oder unterdrückten Entwicklungsmöglichkeiten in der Paarbeziehung führen, zu erkennen und nach möglichen Veränderungen zu suchen bzw. die Partner_innen im Trennungsprozess zu begleiten, sollte die Basis für ein gemeinsames Leben nicht mehr gefunden werden.
Krisenintervention
Krisen sind Teil des Lebens, ob es sich um persönliche Verluste und die damit verbundene Trauer, Trennungen oder äußere Ereignisse wie Unfälle oder Katastrophen handelt. Menschen in Krisen brauchen eine unterstützende Behandlung, die der inneren und äußeren Stabilisierung dient. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit einer weiterführenden Therapie.
Terminabsagen
Falls Sie einen Termin nicht wahrnehmen können, ersuche ich Sie um eine rechtzeitige Absage (spätestens 48 Stunden vorher).Ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass nicht zeitgerecht abgesagte Termine zur Gänze verrechnet werden.